Die chinesische Arzneitherapie (Phytotherapie) ist die wichtigste Behandlungsform der chinesischen Medizin. Etwa 80% aller Behandlungen in der Chinesischen Medizin/TCM erfolgen mit der Arzneitherapie. Die eingesetzten Arzneimittel sind ausschließlich natürlichen Ursprungs. Dabei werden überwiegend pflanzliche Mittel (Stängel, Rinden, Zweige, Blüten, Blätter, Früchte, Schalen, Wurzeln und Samen), zum kleineren Teil auch mineralische oder tierische Arzneien verwendet.
Mit Hilfe dieser Arzneimittel lassen sich energetische Mangelzustände beheben, Stauungen regulieren, krankmachende Faktoren ausleiten und das energetische Gleichgewicht wieder herstellen. Die chinesischen Arzneimittel werden nach alter Tradition meist als wässrige Abkochungen (Dekokte) verordnet. Diese kann man nach einer mitgegebenen Kochanleitung selbst herstellen oder in der Apotheke gegen einen geringen Aufpreis zubereiten lassen. Des Weiteren ist auch die Einnahme als Granulat oder Tropfen sowie mittels Fertigarzneimischungen als Pillen oder Kapseln möglich. Chinesische Arzneimittel werden fast nie als Einzelmittel verordnet. In der Regel werden sie zu einer Rezeptur zusammengestellt, welche individuell an die Diagnose des Patienten angepasst wird. Es werden nur Arzneien verordnet, die von pharmakologischen Instituten geprüft und zertifiziert worden sind. Zudem werden sie ausschließlich von spezialisierten TCM-Apotheken abgegeben, nachdem sie in der Apotheke unter anderem mit Hilfe eines Nah-Infrarot Spectrometers erneut auf Identität, Reinheit und Qualität geprüft worden sind.
Die Chinesischen Arzneien werden dreimal täglich ähnlich wie Tee eingenommen. Die Behandlung kann sich über wenige Tage bis einige Monate erstrecken. Dies ist abhängig von der Schwere und Dauer der Erkrankung. Der Patient sollte sich idealerweise im Verlauf je nach Empfehlung regelmäßig vorstellen und erneut untersucht werden. Dadurch lässt sich Behandlungsstrategie weiter optimieren und gegebenenfalls anpassen. Über die Phytotherapie gibt es eine Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen, die deren Wirkung bei zahlreichen Indikationen belegen.
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